Damals hieß es, „Früher war alles besser!“ Aber war es das tatsächlich? Rückblickend erinnere ich mich noch an meine Großmutter, wie sie ständig in der Küche stand und Essen kochte. Auch zu den Zeiten meiner Mutter wurde noch sehr viel am eigenen Herd gekocht. Wenn ich mich allerdings heute umschaue, sehe ich, dass viel zu oft und viel zu viel Fertigprodukte konsumiert werden oder der Pizzalieferant mal wieder im Hauseingang anzutreffen war.
Ich frage mich dann oft, ist selber Essen kochen der neue Luxus geworden? In Zeiten wo wir alle keine Zeit mehr haben, um uns auf das wesentliche zu konzentrieren, alles immer schneller zu werden scheint, vergessen wir oft dabei, dass doch die keinen Dinge im Leben, so viel Spaß machen. Gerade selber kochen hat so viele Vorteile.
1. Weil Kochen einfach Spaß macht
Gerade in der heutigen schnelllebigen und stressigen Zeit sollte Kochen zur Entspannung beitragen. Wir hetzen von Termin zu Termin und vergessen dabei, dass wir einfach mal abschalten müssen, um neue Energie zu tanken.
Bei einem gemeinsamen Kochen mit dem Partner, Freunden oder der eigenen Familie entstehen gemeinsame Synergieeffekte. Durch die gemeinsame Zeit und das Vorhaben des Kochens kann sich deine Alltagsroutine viel neuer und entspannter gestalten. Du verbringst Zeit mit deinen Lieben, kannst mal abschalten und den täglichen Stress vergessen und gleichzeitig etwas leckeres gemeinsam kochen.
Schnelle Rezepte zum selber kochen
Viele leckere und gesunde Rezeptideen findest du hier auf meinem Blog. Lass dich inspirieren und viel Spaß beim nachkochen!
2. Selber kochen regt den Verdauungsprozess an
Wusstest du, dass deine Verdauung bereits dann in Gang gesetzt wird, wenn du dir bereits vorstellst, was du essen wirst? Der Satz „Mir läuft das Wasser im Mund zusammen.“ beschreibt den Beginn der Verdauung ganz gut.
Durch das selber kochen können deine Sinne mitspielen. Der intensive Geruch der frisch geschnittenen Kräutern oder der angebratenen Zwiebeln, die intensive Farbe der Tomatensoße und der Auberginensticks oder der Geschmack beim Nachwürzen. All das gibt dir und deinem Körper bereits erste Signale, was gleich kommt. Somit können sich deine ganzen Sinne auf das Essen einlassen.
3. Selber kochen ist gesund!
Oft lese ich, „Selber kochen ist so gesund!“ Ist es das denn wirklich?
Ganz klar, ja! Die Studie der Hopkins University in Baltimore wies nach, dass die Teilnehmer, die mehrmals pro Woche zu Hause kochten, viel weniger Zucker, Fett und Kalorien zu sich nahmen, als die Teilnehmer, die regelmäßig essen gingen oder nur Fertigprodukte zu sich nahmen.
Genaugenommen wurde herausgefunden, dass 8 % der Teilnehmer, welche nur einmal die Woche selber zu Hause kochten, insgesamt ca. 2.301 kcal, 84 g Fett und 135 g Zucker zu sich nahmen. Hingegen aber 48 % der Teilnehmer welche 6-7 mal zu Hause selber kochten, nahmen ca. 2.164 kcal, 81g Fett und 119 g Zucker zu sich.
Generell kann man sagen, dass selber kochen immer an die eigene Zeit gebunden ist, die einem zur Verfügung steht. Wer beruflich mehr Zeit zu Hause verbringt, kocht auch mehr selbst. Wer länger als 35 Stunden pro Woche außer Haus arbeitet, kocht weniger selbst.
4. Selber eine schnelle Mahlzeit kochen
Du kannst auch prima schnell selbst eine tolle Mahlzeit zubereiten. Das geht auch ziemlich einfach. Auf meinem Blog findest du viele tolle Rezepte, welche du schnell und einfach selbst zubereiten kannst. Aber dazu später mehr.
Für eine schnelle Mahlzeit, die auch noch lecker und gesund ist, brauchst du nicht viel. Kaufe dir frische Zutaten ein, wie frisches Gemüse und frische Kräuter. Schaue in deinem Vorratsschrank, was dieser noch zu bieten hat und überlege dir, was du miteinander kombinieren kannst. Beispielsweise eine tolle Reis- oder Gemüsepfanne ist im Handumdrehen schnell zubereitet. Dazu frische Kräuter und schon kannst du es dir schmecken lassen!
5. Keine Zusatzstoffe und Chemikalien
Weißt du eigentlich welche Zutaten den Lieblingsitaliener benutzt oder welche Zutaten in deinem täglichen Fertiggericht vorhanden sind? Wahrscheinlich eher nicht, oder?
Wenn du selber kochst, kannst du sicher sein, dass dein Essen frei von Zusatzstoffen und Chemikalien ist. Du bestimmst, was in deine Mahlzeit hineinkommt und was nicht. Schlussendlich kannst du am Ende sagen, du hast sauber gekocht, frische Zutaten verwendet und sogar ein gesunde und leckere Mahlzeit zubereitet.
6. Selber kochen spart Zeit
Selber Kochen und dabei noch Zeit sparen? Ja, das geht! Hast du einmal darüber nachgedacht, dass eine Fahrt ins Restaurant, die Bestellung an sich und bis zur Essenslieferung einige Stunden dauern kann?
Und ja, es gibt viele Gerichte, die mehr Zeit in Anspruch nehmen, diese zu kochen. ABER, es gibt auch zahlreiche, leckere sowie gesunde Rezepte, welche du im Handumdrehen zubereiten kannst. Auf meinem Blog findest du viele solcher leckeren und nah haften Gerichte. Beispielsweise der Feta Melonen Salat. Den hast du in 15 Minuten zubereitet. Oder geniales Ofengemüse. Dafür brauchst du nur das Gemüse schnippeln, der Rest regelt der Ofen für dich. Auch diese Tortilla Wraps sind super schnell zubereitet und extrem lecker! Probiere es doch einfach mal aus!
7. Mit Kochen lernst du etwas Neues!
Wenn du Koch-Neuling bist, dann ist das auf jeden Fall etwas Neues für dich! Du lernst super viel und kannst mit den verschiedenen Kräutern, Gewürzen aber auch mit der Gar Zeit experimentieren. Aber nicht nur Koch-Neulinge lernen etwas Neues. Nein – jedes Mal, wenn selbst ich den Kochlöffel schwinge, lerne ich etwas dazu. Sei es, dass der Blaubeerkuchen bei Ober- und Unterhitze mal mit 50 Minuten gut durch backt oder dass es besser sei, eine Alufolie darüber zulegen, sodass er nicht zu braun wird. Es sind definitiv die Kleinigkeiten, aber auch die Kreativität, die du beim Kochen freien Lauf lassen kannst. Und dann kommen wir direkt zum nächsten Punkt:
8. Selber Kochen macht kreativ
Überleg doch mal, du kochst heute Abend eine Mahlzeit für dich und deinen Partner/in. Du kannst dir interessante Rezepte aus dem Internet ansehen und dich inspirieren lassen. Nimm ein Rezept, was dir richtig gut gefällt, probiere aber daraus was Neues aus. Mach irgendetwas anders! Egal ob du den Kuchenboden des Käsekuchens mit Vollkornmehl , laut Rezept, zubereiten sollst. Probiere doch mal einen Keksboden stattdessen aus. Lasse den Zucker weg und mach stattdessen ein Dattel muss. Wenn du Pasta à la Italia kochen willst, dann versuche doch mal ein bisschen Senf unter die Soße zu mischen. Du wirst erstaunt sein, was für neue Geschmacksmöglichkeiten sich auftun.
Also sei offen und trau dich was Neues! Und so macht selber kochen auch gleich viel mehr Spaß, oder?
9. Selber kochen ist Socializing
Wenn du selber kochst, kannst du dich viel leichter vernetzten. Koche doch mal in deiner WG für deine Mitbewohner oder mach ein gemeinsames Koch-Event draus! Du wirst schnell feststellen, kennenlernen war noch nie so einfach! Auch in deiner Firma könntet ihr ein Koch-Event zur Teambildung organisieren. Ihr werdet überrascht sein, wie viel Spaß und wie schnell man sich dadurch vernetzten kann.
10. Selber Kochen ist Umweltschonend
Das wirst dich fragen, was selber kochen, mit der Umwelt zu tun haben soll? Nun, eine ganze Menge!
Wenn du selber kochst, verbrauchst du viel weniger Energie, als wenn du tiefgekühltes verwendest. Beispielsweise verbrauchen Lebensmittel aus der Gefriertruhe fast doppelt so viel Energie. Zuerst müssen diese tiefgefroren und später wieder gekocht werden. Das frisst doppelt Energie. Außerdem kannst du selbst entscheiden, wie sehr du die Umwelt beim Kochen beeinflusst. Kaufst du regionale Produkte ein oder doch lieber von Übersee? Wenn du regionale Produkte zum Kochen kaufst, sparst du lange Lieferwege und tust du nicht nur der Umwelt einen gefallen, sondern förderst auch die regionalen Bauern in deiner Umgebung.
FAQ – Warum selber Kochen?
Selber Kochen bietet viele Gründe, warum man eben selbst den Kochlöffel schwingen sollte. Einige davon habe ich bereits genannt, aber lass uns einmal etwas tiefer einsteigen.
Ist selber kochen gesünder?
Ob selber kochen gesünder ist, hängt davon ab, was du und mit welchen Zutaten kochst. Also dein selbst gekochtes muss nicht zwangsläufig gesund sein. Dennoch kannst du einen Einfluss darauf nehmen, welche Zutaten in dein Essen kommt und woher diese stammen.
Fast Food oder selber kochen?
Auch wenn du einen langen Arbeitstag hinter dir hast, empfehle ich dir nicht, auf Fast Food zurückzugreifen. Beispielsweise findest du hier so viele tolle Rezepte auf meinem Blog, die du im Handumdrehen selber zubereiten kannst und außerdem noch gesund sind. Fast Food macht dich schnell müde und träge. Viele weitere Punkte zum Thema Fast Food kannst du hier weiterlesen.
Essen bestellen oder selber kochen
Da kommt es definitiv auf den eigenen Geldbeutel an. Seit der Corona-Krise bieten viele Restaurants auch einen eigenen Lieferservice an. Du kannst also bei deinem Lieblingsitaliener jetzt auch dein 3-Gänge-Menü nach Hause bestellen lassen. Das kostet natürlich. Nach einem langen Arbeitstag mag das für den ein oder anderen viele Vorteile bringen. Und auch das ab und zu mal nach Hause liefern lassen, ist eine schöne Abwechslung zum Alltag.
Warum kochen immer weniger Menschen selbst
Das Angebot der Nahrungsindustrie ist so groß wie schon lange nicht mehr. An jeder Ecke, selbst in jedem großen Kaufhaus gibt es mittlerweile mehrere schnell Imbisse, nach Länderthemen, verschiedene Kaffees mit zusätzlichen Snack-Angeboten, Restaurants und Supermärkte mit einer Unmenge an Fertigangeboten. Die Menschen brauchen schlecht weg nicht mehr selbst zu kochen. Sie können sich schlechtweg das Fertige Produkt gleich so kaufen.
Hinzu kommt der immer schnelllebige Lebenswandel. Alles muss immer schneller gehen. Man hat schlecht weg keine Zeit mehr, sich selbst mal was schönes zu kochen.
„Man lernt kochen, indem man nachkocht … Irgendwann entwickelt man dann seine eigene Küche.“
Worte von: Jean-François Pièges